
B ei all den unübersichtlichen Angeboten und medialen Empfehlungen weiß man eigentlich gar nicht mehr so recht, was nun tatsächlich gut für einen ist und was nicht. Soll man denn Rapsöl benutzen? Ausschließlich? Oder doch nur Olivenöl? Darf man das wiederum erhitzen? Und was ist mit Butter? Ist die vollkommen verboten?
Ich möchte an dieser Stelle einige Grundlagen zum Thema Fette festhalten. Es geht darum, was das besondere an den unterschiedlichen Fetten ist, wozu sie gut sind und wie man am besten mit Ihnen umgeht.
Als dann mal ran an den Speck, würde ich sagen 😉
Fette. Sie sehen zwar nicht so gut aus auf unseren Hüften, aber man hört immerhin sehr viel von Ihnen und schmecken tun sie ganz hervorragend. Richtig “gebraucht” halten dich Fette gesund und können dir sogar beim Abnehmen helfen. Denn eines ist sicher:
“Nichts ist so gut, dass es nicht schlecht für jemanden ist.
Und nichts ist so schlecht, dass es nicht gut für jemanden ist.”
Sprichwort aus der südlichen Sahara
Grundnährstoff des Menschen
F ette und Öle sind Bestandteil der grundlegenden Nährstoffe des Menschen. Sie sind sehr gute Energielieferanten, Lösungsmittel für lebenswichtige Vitamine, Schutzpolster für innere Organe und das Nervensystem außerdem Isolatoren gegen äußerliche Temperaturschwankungen wie beispielsweise Kälte. Schon allein jede Zelle unseres Körpers benötigt Fette um die Zellmembranen intakt halten zu können. Das schafft ganz schön viel Bedarf bei ca. 100 000 000 000 000 Stück, die es zu versorgen gilt.
Fettsäuren? Und was soll das mit gesättigt und ungesättigt?
S pricht man von Fetten versteht man chemisch darunter meistens einen Ester aus dem Alkohol Glycerin und daran angebunden 3 Fettsäuren. Darunter kann man sich lange Kohlenstoffketten vorstellen, die mit einer Säuregruppe versehen sind, die mit dem Alkohol eine Bindung eingehen kann. Daher spricht man von den mysteriösen Fettsäuren, die mal gesättigt mal ungesättigt sind. Gesättigte Verbindungen sind meist weniger reaktiv als ungesättigte. Sind sind zufrieden in der Form in der sie vorliegen, während ungesättigte Verbindungen sich an andere Stoffe binden oder andere Partikel an sich binden können. Sie sind nicht so entspannt wie gesättigte. Beides hat Vor- und Nachteile und kann in der jeweiligen Verwendung genutzt werden.
3 Sorten Fett
E igentlich gibt es nur 2 Sorten Fett. Die gesättigten und die ungesättigten Fettsäuren. Davon halten die einmal ungesättigten Fettsäuren eine Sonderstellung. Daher gibt es 3 Kategorien von Fetten. Gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und mehrfachungesättigte Fettsäuren. Um es ein wenig bunter zu gestalten, findet ihr hier ein Diagramm:

Gesättigte Fettsäuren – 1. Wahl zum Anbraten
W ährend man früher angenommen hat, dass gesättigte Fettsäuren Entzündungen im Körper fördern, geht man mittlerweile davon aus, dass gesättigte Fettsäuren für eine gesunde Körperfunktion unerlässlich und gesundheitsfördernd sind. Gesättigte Fettsäuren finden sich in Produkten wie Milchfett, Fleisch, Wurst und Kokosöl. Vor allem beim Anbraten sind sie das Mittel der ersten Wahl. Sie stabilisieren die Zellmembranen, wirken entzündungshemmend uns antibakteriell, regenerieren die Dickdarm-Schleimhaut und sind wichtige Energielieferanten für das Herz.

Benutzt also durchaus Sahne zum Nachtisch oder ein wenig Butter auf eurem Gemüse. Vor allem aber sind die gesättigten Säuren gut zum Anbraten zu verwenden. Vor allem Butterschmalz oder ungehärtetes Koksöl sind hervorragende Anbrat- und Frittierfette. Sie sind bedingt durch ihre chemische Struktur reaktionsträge und bilden keine Radikale durch die Verbindung mit anderen Stoffen. Will man nicht besonders scharf anbraten, eignet sich auch Butter hervorragend als Fett in der Pfanne.
Einfach ungesättigte Fettsäuren – Wächter der Zellmembran

J ede unserer 100 000 000 000 000 Körperzellen ist von einer elastischen Membran umgeben, die für ihre Elastizität einfach ungesättigte Fettsäuren benötigt. Ein hervorragender Lieferant dafür ist Olivenöl, aber auch Rapsöl,Leindotteröl, Senföl oder Avocados enthalten einfach ungesättigte Fettsäuren. Man sollte diese Fette möglichst kalt benutzen, da sie ansonsten oxidieren und freie Radikale bilden, die dem Organismus schaden.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – Allround-Master

M ehrfach ungesättigte Fette kann man (rein ernährungswissenschaftlich gesehen) in 2 Gruppen teilen: In die Omega-3-Fettsäuren und die Omega-6-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren sind entzündungshemmend und an zahlreichen chemischen Stoffwechsel-Reaktionen des Körpers beteiligt. Kurz gesagt senken sie das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen (alles was mit Herzrhythmus, Gefäße. Verstopfungen der Arterien, Durchblutung, Blutdruck etc.), helfen bei der Bekämpfung von Karzinomen, vermindern entzündliche Erkrankungen, wirken altersbedingten degenerativen Erkrankungen entgegen und sie bei den Hilfsreaktionen gegen Depressionen und und anderen neurologischen Problemen beteiligt. Da es sogenannte essenzielle Stoffe sind,müssen sie durch die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selber produzieren kann. Omega 3 Säuren Lieferanten sind vor allem Fisch, Leinöl Walnuss-Öl und Rapsöl.
Omega-6-Säuren sind der Gegenpart zu Omega-3-Säuren, die dafür sorgen, dass genau die richtige Konzentration an Omega-3 dem Körper zur Verfügung steht. Sonnenblumenöl, Distelöl, Sojaöl und Kürbiskernöl, aber auch rotes Fleisch sorgen für einen hohen Omega-6-Fettsäurenspiegel im Blut. Daher sollten nicht mehr als viermal so viele Omega-6- wie Omega-3-Fettsäuren auf dem Speiseplan stehen.
Richtige Verwendung in der Küche
U m dir die Sache etwas zu vereinfachen, habe ich hier eine kurze Auflistung der Fette und ihrer Verwendungsarten aufgeschrieben. Denke immer daran: Die Mischung macht es! Nehme von allem ein wenig und Du bekommst die ideale Mischung an Fettsäuren Energie und damit mehr Lebensfreude und einen tollen Körper!

Tabellen zur Verwendung der Fette in der Küche
Verwendung |
Sehr gut |
OK |
Schlecht |
Zum Braten | Kokosöl,Butterschmalz,Ghee | Butter, Palmöl | Olivenöl, Rapsöl Sonnenblumenöl, Distelöl, Sojaöl, Maiskeimöl, |
Für die kalte Küche | Olivenöl,Leinöl,Hanfnussöl | Walnussöl, Avocadoöl, Kürbiskernöl, Arganöl | Sonnenblumenöl, Distelöl, Sojaöl. Palmöl, |
Fisch | Hering, Seelachs, Forelle, Makrele | Lachs, Heilbutt | Thunfisch, Scholle, Pangasius |
Das war es diesmal von mir! Ich hoffe, ich konnte euch eine Fragen beantworten. Ansonsten stehen wir und unsere Kommentarfunktion Euch jeder Zeit zur Verfügung!
Alles Liebe Alicja
Erwähnung im “heute” von gestern? Da scheinen ich und mein Ego irgendwas verpasst zu haben … Was hat denn da gestanden? [*ch–fnaahschau*]Aaaahuh – das hier:Danke für den Hinweis und die Gratulation! 🙂